Reifenwechsel - Radschraube in Gewinde abgebrochen

Belassen wir es doch mal hier dabei. Ich denke, der ein oder andere hat selbst schon genug Mist gebaut und dummheiten fabriziert die er hier bestimmt nicht zu gibt.
Aus Geldnot ist mir in meiner Lehrzeit auch schon mal ne Bremsscheibe zerflogen und war kurz vor einer Kreuzung. Nur weil man sich keinen Kopf macht was passieren kann. Und?-Ich glaube ich hab draus gelernt...

Wenn ein weiterer Bolzen abreisst werden die anderen auch abscheren und dann wird der Wagen unkontrollierbar über die Strasse rutschen.
Bei zB einem Crash mit dem Gegenverkehr könnten hierbei Menschen ums Leben kommen und Du hast dieses dann vorsätzlich in Kauf genommen.
Dein Wagen wäre auch ohne Crash schwer beschädigt mt nur 3 Rädern.

Dein Denken ist mir hierbei echt unbegreiflich wenn ich dran denke das mir sojemand entgegenkommen könnte während ich meine Tochter mit im Wagen hab !

Zitat

Dein Denken ist mir hierbei echt unbegreiflich wenn ich dran denke das mir sojemand entgegenkommen könnte während ich meine Tochter mit im Wagen hab !

das denk ich mir auch. wenn ich wüsste dass so jemand vor mir fährt und einen Unfall in kauf nimmt, würde ich für nichts mehr garantieren....

Na bitte, geht doch!

Na das klingt doch super:). Dann ist dieses Problem ja auch behoben:) Top:)

sehe jetzt erst diesen Beitrag mit den Schrauben.
Ich komme aus dem Maschinenbau, habe früher mal Schrauben berechnet. Wenn ich dann meine Nachbarn sehe wie sie beim Reifenwechseln und aufs Radkreuz noch ein Rohr stecken und dann mit dem Fuß drauf rum machen bekomme ich die Kriese

Die Kräfte die man über den Schlüssel in die Schraube einbringt werden durch die Reibung am Kopf und am Gewinde "zum Teil geschluckt (abhängig von der Schmierung)" die Restkraft die übrig bleibt sorgt dafür das die Längsdehnung der Schraube gerade so ist das sie nicht überdehnt wird aber das die Klemmkraft noch so groß ist das sie sich nicht löst. Man sollte sich also tunlichst an die Angaben halten, alles andere schadet nur der Schraube.
Ein sehr wichtiger Faktor ist die Schmierung der Schraube:
Es gibt Tabellen da wird der zulässige Anzugsmoment für Schrauben angegeben, dort werden immer drei Werte angegeben - ohne Schmierung - mit Oel geschmiert - mit Kupferpaste geschmiert - die drei Werte unterscheiden sich je nach Schraube erheblich. Nimmt man nun eine Schraube schmiert sie nicht und nimmt den Wert für eine geschmierte Schraube bleibt zu wenig für die Zugkraft, die Schraube wird sich sehr wahrscheinlich lösen. Schmiert man eine Schraube mit Kupferpaste und nimmt den Wert für eine ungeschmierte Schraube werden die Kräfte durch die geringere Reibung im Gewindegang und Kopf nicht wirklich reduziert und sie wird überdehnt, das Gewinde geschädigt und....
Das selbe macht ihr mit den Radschrauben . . . darfs ein bisschen mehr sein ist hier fehl am Platz, unbedingt an die Vorgaben halten.
Was nun wenn es in die Hose gegangen ist - Es sind 5 Schrauben vorhanden, fehlt eine ist das eigentlich kein Beinbruch (genügend Sicherheit wird immer mit eingerechnet) vorausgesetzt die anderen Schrauben sind nicht auch so gequält worden und sind auch schon überdehnt - dann ist Gefahr in Verzug und ich würde keinen Meter mehr mit fahren. Sind die übrigen Schrauben alle i.O ordentlich angezogen würde ich fahren als wenn nix wäre!
Hier jetzt zu sagen ich würde fahren oder nicht kann hier keiner da man nicht weiß was mit den anderen Schrauben ist - muss er selber wissen.

Wie bekomme ich eine abgebrochene Schraube wieder heraus. Bei größeren Schrauben sind die Ausdreher wunderbar. Da die Ausdreher aber leicht konisch sind muss genügend Fleisch von der Schraube übrig lassen damit diese nicht noch ins Gewinde reingedrückt wird und die Reibung noch größer wird, bricht auch noch der Ausdreher ist alles vorbei - die sind gehärtet und dann ist da auch nichts mehr mit ausbohren. Die Radschrauben sind eigentlich für Ausdreher, da zu dünn, ungeeignet.
Oel ist immer ein tolles Mittel um eine Schraube wieder zu lösen, man muss nur Geduld haben über mehrere Tage die Schrauben ein wenig einsprühen und hoffen das es in die Gänge kriecht und man die Schraube mit einer Zange herausdrehen kann. Zusätzlich (wenn Oel alleine nicht ausreicht) ein "leichter" Schlag mit einem Dorn und Hammer auf den Kern der Schraube (aber bloß nicht aufs Gewinde hauen) hilft da unter umständen.

Also - mein Tip - immer schön an die Vorgaben halten - dann hat ruhigere Tage und schont das Portemonnaie.

Gruß Sorapong

Dort gilt das gleiche wenn es um das Anziehen geht.

Früher hatten die Autos alle diese Befestigungsart (mit Mutter), ist man aber von abgegangen weil Radschrauben einfacher zu wechseln sind. Das Gewinde ist ja nicht nur dem schlechten Anziehmoment ausgeliefert sonder auch dem Wetter, leidet somit über die Jahre, Materialermüdung (in geringen Umfang) kommt auch noch hinzu.
Die Mutternhöhe beträgt in der Regel 0,8 x Gewindenenndurchmesser - beim richtigen Anziehmoment (der gilt auch hier) nimmt die Mutter keinen Schaden, Radmuttern sind sogar höher, die Muttern bekommt man daher unter normalen Umständen nicht kaputt - aber leider die Radgewindebolzen. Wenn hier ein zu hoher Anzugsmoment genommen wird leidet der Bolzen genauso wie die Schraube.
Wie oben schon geschrieben, geht man pfleglich mit den Bolzen oder den Schrauben um passiert gar nichts, braucht man unter normalen Umständen auch nicht wechseln. Hat das Gewinde Schaden genommen (schwergängig, vermackelt) dann sollte man sie austauschen.

Gruß Sorapong

Ich sag nur Pasewalk nach Hermsdorf, Vollgas Autobahn und dann gemerkt, dass nur 4 statt 5 Radschrauben drin waren... Hat gehalten und die restlichten 4 Schrauben waren immer noch fest.

Ich klinke mich hier auch mal kurz ein...

Zwecks der Sicherheit würde ich mir auch Gedanken machen. Da muss man eben zwischendurch mal eine andere Werkstatt ansteuern. Das sollte doch kein Problem sein um seine und die Sicherheit anderer zu gewährleisten.

Und mal ganz im ernst...wenn ich mir allein die erste Seite durchlese...

kN, kg, Nm...weiß hier wirklich jeder was was ist?
Als ich gelesen habe mit 12kN angezogen...ähm ja...was will er sagen? 12kNm? Das wären 12000Nm.
Mal ganz von Anfang an.

[kg] beschreibte eine Masse m
[N] eine Kraft F
[Nm] ein Drehmoment.

Eine Kraft berechnet sich auch m*g. Sprich Masse mal Erdbeschleunigung (9,81m/s^2). Als Einheit ergibt sich dann [N]
Ein Drehmoment ist Kraft mal weg. Deswegen auch [Nm], da sich die Einheiten multiplizieren.
100Nm bedeuten also das eine Kraft von 100N auf einen Hebelarm von einem Meter wirken. Da diese Kraft aus Masse mal Erdbeschleunigung berechnet wird heist es das am Ende des einen Meter langen Hebels nur 10,2kg Masse nötig sind um an Schraube oder Mutter 100Nm zu erreichen. Mehr ist es nicht! Es ist regelrecht unverantwortlich Schrauben so dermaßen anzuwurzeln. Irgendwann beginnt das Material zu fließen und die Schraube verformt sich plastisch. Also ich würde ausnahmslos ALLE tauschen wenn sie immer gleich angezogen wurden.

Es ist erschreckend wie manche Ihre Räder wechseln und dann draußen rum fahren. Was ich auch sehr häufig sehen, sind Autos welche Laufrichtungsgebundene Räder schlicht einfach falsch herum montiert haben. Da bin ich der Meinung, wer nicht das nötige Fachwissen hat, sollte die Finger davon lassen und es einfach Leuten überlassen welche Ahnung davon haben.

LagunaAUT: Du fragst hier auch nach Rat was du machen sollst weil du weiter fahren musst, dir wird gesagt am besten gar nicht fahren und selber sagst du das du dir keine Sorgen machst. Warum fragst du wenn du den Rat nicht annimmst? Wolltest du nicht nur 100km/h fahren? Warum dann auf dem Heimweg "Sicherheitshalber nicht schneller als 120"?

Was bringt dir eigentlich das Gewinde was noch in der Radnabe steckt wenn der Schraubenkopf dazu fehlt?   Da ist doch nichts mehr da was hält.
Und klar gab es mal Autos mit drei Radschrauben. Diese waren aber kleiner, leichter, hatten weniger Leistung und fuhren nicht so schnell. Ich möchte eigentlich gar nicht Wissen welche Kräfte eigentlich auf die Radbolzen wirken wenn man mal durch das eine oder andere Schlagloch fährt. Wobei das schon mal sehr Interessant wäre. Und wenn man bedenkt das sich diese Kraft dann auf 4 oder gar 3 Radbolzen verteilt anstatt auf 5...Prost Mahlzeit. Auch wenn die Konstrukteure bei Renault nicht die hellsten sind, sie werden wohl in der Lage sein zu berechnen wie viele Schrauben an ein Rad müssen.

Alles in allem stimme ich da Frag86 und beoyco69 zu. Etwas acht auf die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer sollte man schon nehmen.

Am Ende kam wenigstens raus das nun jeder wirklich ein Drehmoment verwenden möchte (105-120Nm).

PS: Bitte nehmt mir das nicht übel, aber vielleicht macht sich der eine oder andere mal ein paar Gedanken darüber wie viel Ahnung der eine oder andere wirklich vom Auto bzw. der Schrauberrei oder auch über Masse/Kräfteverhältnisse wirklich hat. (Ich sag da nur vollgeramschte Rückbänke und Hutablagen   )


So...weiter machen... 

Gruß Micha 

Edit: *Klugscheißermodus an*    Beim Threadtitel geht es schon los Reifenwechsel <-> Radwechsel. Ich glaube nicht das jedermann Zuhause seine Reifen wechselt.    *Klugscheißermodus aus*

Ich möchte auch niemanden direkt damit angreifen. Weder dich, noch jemand anderen. Hauptsächlich sollte das vorrechnen mal den Sinn erfüllen das jeder der nicht viel Ahnung davon hat, sich vielleicht mal ein paar Gedanken drüber macht.

Was deine Frage/mitteilen/den Rat angeht. Ich sehe es dennoch so das dir größtenteils davon abgeraten wurde mit dem Auto so weiter zu fahren. Du wurdest auf den Versicherungsschutz hingewiesen und es wurde bedenken bezüglich der ausreichenden Festigkeit von vier Radschrauben geäußert. Immerhin wird dieses Rad nur noch zu 80% gehalten.
Es ist einfach meine Meinung dazu das man in einem solchen Fall schnellstmöglich dafür sorgen sollte das wieder alle Schrauben da ran kommen. Immerhin hängt das Rad eben nur an diesen 5 Schrauben.
Solches Handeln in Unwissenheit finde ich einfach Verantwortungslos. Ebenso wie die Raserei auf der Autobahn mit über 200 bei Schneeglätte oder wirklich strömenden Regen. Da kann man doch mal etwas an die Sicherheit der Mitmenschen denken. Ich fahre auch nur mit 2-2,5mm Profil durch die Gegend. gesetzlich ist es ausreichend. Und ich Weiß das ich vor allem bei Regen eben sehr vorsichtig machen muss. Nur viele sagen sich eben "gesetzlich ok...was solls, drauf aufs Gas, egal wie das Wetter ist". Diese Einstellung finde ich im Straßenverkehr fehl am Platz.

Du machst dir ja Gedanken darüber ob es hält oder nicht. Fragst was wir alle davon halten. Doch im Grunde interessiert dich die Meinung von uns nicht, sonst hättest du gleich dafür gesorgt es in Ordnung zu bringen.
Jetzt doch noch ein kleiner Angriff: Es hat etwas den Anschein als wölltest du uns nur mitteilen das du jetzt mit einem mehr oder weniger unsicheren Auto Unterwegs bist.

Aber das schweift jetzt einfach zu weit vom eigentlichen Thema ab. Das sinnvollste im Fall der abgebrochenen Radschraube wäre in eine Werkstatt zu fahren (wenn man selber nicht die nötigen Mittel hat) und es reparieren zu lassen. Und das schnellstmöglich.

Ich schließe das Thema hir mal. Es wurde genug Diskutiert, und das Wichtigste wurde alles gesagt!