Palim Palim,
ich war am Samstag beim Fahrsicherheitstraining (Intensivkurs)
weil ich einfach mal wissen wollte wie mein Auto im Grenzbereich reagiert und
was ich dann mache. Auch das richtige Bremsen wollt ich nochmal auffrischen.
Mein Laguna 2 war zwar das älteste Auto aber einer muss es
ja sein
Los ging es mit a bissl Theorie und der Frage wie oft wir
den Reifendruck kontrollieren. Von alle halbe Jahr bis alle paar Monate war
alles dabei, nur ich fiel aus der Reihe als ich sagte „bei jedem Motorstart
Reifendruckkontrolle ftw 1 zu 0 für den
Laguna (wenn die Kontrolle funktioniert)
Dann sind wir Slalom gefahren und haben dabei immer mehr die
Geschwindigkeit und den Lenkradius erhöht bis bis ca. 65km/h wo dann schon das
ESP zu ackern hatte. Ich durfte es dann mal ohne ESP fahren (nur beim Laguna
ließ es sich ausschalten ) und siehe da, bei bissl was ü. 50 war Schluss
ohne dass er untersteuerte bzw. anfing
mit Rutschen. Wahnsinn.
Dann Vollbremsung bei 30, wo wir glaubten zu stehen. Wir
waren alle zu weit, weil kaum wer fährt 30 und deshalb haben wir da kein
Bremsweg gespeichert. Der Bremsweg ist nicht ganz eine Wagenlänge. Dann hat er uns mal vorgerechnet was ist, wenn
man in der Stadt statt 30 die 50 fährt anhand einer Oma. Bei 30 kein Problem,
aber bei 50 überfährt man die Oma mit ca. 50 weil der Reaktionsweg weit über
der Wagenlänge liegt und in dem Moment steht man noch nicht einmal auf der
Bremse. Das ist Wahnsinn hätte ich nie gedacht und wird jetzt mehr auf die
Geschwindigkeit achten. Auch was beim Crash passiert wenn man nicht richtig
sitzt oder falsche Lenkradhaltung wurde gezeigt. Danach Vollbremsung bei 50.
Nur der Opel Astra GTC (2012 Modell echt schnuck) und mein Laguna2 zeigten da
schon Warnungen nach hinten. Der Opel hatte dynamisches Bremslicht und bei mir
startete die Warnblinkanlage. Den Golf 6 hat das scheinbar auch, aber bis 70
passierte nix. Der Audi machte auch nüscht aber da hat der Insasse nicht
ordentlich gebremst weil beim Prüfer ging es schon eher.
Danach ging es auf die Wasserbahn. Das Ende vom Bremsweg bei
50 auf trockenerbahn wurde mit einer Wasserwand markiert. Mit 40 (also schon
langsamer) sind wir gefahren und fingen dann an zu bremsen. Am Anfang passierte
nix, dann arbeitete das ABS und wir
rauschten durch die Wasserwand. Dann sollten wir ausweichen mit Bremsen und
ohne Bremsen. Er ließ willkürlich ein Wasserhindernis auftreten. Dann passierte
bei mir was, was ich noch nie erlebte, das ABS stieg aus, alle 4 Räder
blockierten, der Motor war aber noch an. Wäre das in echt passiert kp was zu
tun ist vor Schreck. Aber einfach nochmal von der Bremse und wieder drauf. Dann
passt das. Schon dafür hat es sich gelohnt! Dann wurde uns erklärt wieso das
Auto so extrem untersteuert und der weitere Sinn von ABS und wir übten nochmal
mit Lenkung kurz öffnen, Bremsschlag. Gas geben bringt in so einer Situation 0
weil wir wollen nicht vorwärts wir wollen um das Hindernis (hat was mit Seitenführungskräften
und co. Zu tun). Ohne ESP blieb mir Anfangs nur beten, dass das nicht
schiefgeht, aber da man das sonst nie aus hat sollte es gehen. Aber im Winter
habe ich es immer mal aus und deshalb sollte ich weiter üben bis es halbwegs
ging. Wahnsinn wie das ESP regelt und wir merken kaum was.
Auf der Kreisbahn sollten wir auf eine Schneeähnlichen
Strecke durchfahren und an der Seite raus. Der Mann im BMW hatte nicht so viel
Spaß wie erhofft. Maximum mit ESP ca. 44-45 ohne ESP 20-25- Kann auch mehr
sein, aber mehr ging bei mir nicht.
Dann bremsten wir mit Ausweichen, das fühlte sich nach den
Übungen vorher sehr viel beherrschbarer an. Vorher kam ich mir teilweise
hilflos vor, durch die verzögerten Reaktionen der Lenk und Bremsbefehle.
Zum Schluss (darauf habe ich mich die ganze Zeit gefreut)
die Rüttelplatte. Man fährt drüber und die zieht einem den Arsch weg und man
muss mit dem Popometer spüren wohin es geht. Alles auf nasser/ schneeähnlicher
Fahrbahn. Am Anfang lenkten einige (auch
ich einmal) in die gleiche Richtung wie das Heck schwang und drehten sich noch
mehr. Da war ein Mädel mit einem Seat Ibiza dabei, durch ihren kurzen Radstand
hatte sie es schwerer. Aber die hat das Top gemacht, nix dran zu meckern. Hut
ab! Die Übung durfte man aus Sicherheitsgründen nicht ohne ESP fahren, aber es
war schon mit ESP schwer die Kiste zu fangen. Einer hatte sie schon fast
Stabilisiert hat das Auto durch seine Lenkbewegungen wieder aufgeschaukelt und drehte sich dann. Aber hab noch nie so schnell
am Lenkrad gekurbelt.
Alles in allem war das Training top. Man sollte drüber
nachdenken, dass vorallem Führerscheinneulinge so ein Training besuchen um
sicherer zu werden und zu sehen wie sehr sie das Auto im Grenzbereich nicht
unter Kontrolle haben. Auch erfahrene sollten so etwas nutzen, da man sich
iwann fühlt als wäre Mann immer Herr der Lage.
Mir hats viel Spaß gemacht und die 150 euronen waren gut
investiert, bekomme vielleicht auch von der Versicherung ein Rabatt. Lässt sich
scheinbar auch über die Steuer absetzen ;). Auch zu sehen, dass mein 9 Jahre
altes Auto noch vorne mitfahren kann was die technischen Helferlein in dem
Bereich angeht und sogar Features hat die heute noch nicht Serie oder zubuchbar
sind lässt mir vor dem Auto die Brust schwillen. Ein feines Auto der Laguna. In
der Kreisbahn hat der Seat übrigens (bis auf den Opel GTC) alle abgezogen, da
nicht soviel Masse mitschwingt
Hoffe ihr habt den Roman gut überstanden und spätestens nach
dem Training wollt ihr beim Autokauf nie auf die Elektronischen Helfer
verzichten.