hallo zusammen! ich möchte euch um eure hilfe bitten. ich fahre einen megane scenic 1 phase 2 1.9 dci bj. 2002. angefangen hat alles mit kurzen aussetzern während der fahrt und gelegentlichem absterben an der kreuzung (wo er aber gleich wieder ansprang) bzw. absterben beim kaltstart nach ca. 10 sekunden motorlauf (sprang auch gleich wieder an). als er dann einmal gar nicht mehr anspringen wollte, fand man beim adac heraus, die einspritzung sei ohne stromversorgung (relais "A" im motorraum wird nicht angesteuert). ein möglicher grund wäre die wegfahrsperre (weil ein fehler hinterlegt war. wurde gelöscht und kam nicht wieder). auch der luftmassenmesser wurde als defekt ausgewiesen (war laut messung im ausgebauten zustand tatsächlich defekt, wurde getauscht, fehler kam nicht mehr). mittlerweile ist er auch wieder angesprungen, aussetzer und absterben bleiben aber. die fehler, die immer wieder kommen, sind DF066 und DF155 (hoffentlich habe ich den jetzt richtig im gedächtnis, oder DF152, etwas mit abs multiplex). das tückische am absterben und anspringen ist jetzt, dass es auch phasen gibt, an denen er nach dem absterben oder einfach beim starten an sich gar nicht anspringen möchte. gestern abend z.b. habe ich nach vergeblichem startversuch versehentlich den schalter auf zündung "an" gelassen und etwa 30 - 40 sekunden später höre ich klacken aus dem motorraum und die innenbeleuchtung wird dunkler und die vorglühleuchte leuchtet auch, ich drehe den dchlüssel um er springt an (und stirbt nach den ganz oben erwähnten 10s wieder ab). ich habe das mit dem zündung auf "ein" lassen wiederholt und festgestellt, dass nach den ca. 40sekunden wartezeit das relais "A" sich ein- und ausschaltet, ohne dass ich selbst etwas anfassen würde. man hört auch die vorglühanlage sich ein-und ausschalten und die vorförderpumpe. wer hat einen tip für mich?
DF066 und ein klackerndes Relais "A"
-
-
Ok deine Beschreibung deutet auf ein komplexes Problem hin, das mehrere Systeme betreffen könnte. Die Symptome und Fehlercodes legen nahe, dass das Problem in der Stromversorgung, dem Steuergerät oder der Wegfahrsperre liegt. Ich gehe die einzelnen Hinweise und möglichen Ursachen durch:
Fehlercodes:
- DF066: Meist bezieht sich dieser Fehler auf die Hauptrelaissteuerung oder Spannungsversorgung des Steuergeräts. Es könnte ein Problem mit der Verkabelung, dem Relais selbst oder den Anschlüssen sein.
- DF155 (oder ähnlich): Dieser Fehler deutet oft auf ein Kommunikationsproblem zwischen dem ABS-Steuergerät und dem Multiplexsystem hin. Das könnte durch einen defekten Sensor, schlechte Masseverbindungen oder Probleme mit dem CAN-Bus verursacht werden.
Mögliche Ursachen und Ansätze:
- Relais und Stromversorgung:
- Das Verhalten des Relais "A" (Hauptrelais) ist auffällig. Wenn dieses Relais nicht richtig angesteuert wird, bekommt die Einspritzanlage keinen Strom.
- Prüfe das Relais auf Verschleiß (Kontakte verschmutzt, durchgebrannt) und ersetze es testweise.
- Überprüfe die Verkabelung zum Relais und die Massepunkte im Motorraum. Schlechte Masseverbindungen können zu genau solchen sporadischen Ausfällen führen.
- Wegfahrsperre:
- Wenn der Fehler „Wegfahrsperre aktiv“ hinterlegt war, könnte das ein Indiz für ein sporadisches Problem mit dem Schlüssel, der Empfängerspule oder dem Steuergerät sein.
- Teste mit einem Ersatzschlüssel, falls verfügbar.
- Überprüfe den Empfänger der Wegfahrsperre (um das Zündschloss herum) auf Wackelkontakte.
- Kraftstoffsystem:
- Das Absterben nach 10 Sekunden kann auf ein Problem mit der Kraftstoffzufuhr hindeuten. Prüfe die Vorförderpumpe und den Dieselfilter. Ein defekter Dieseldrucksensor oder ein Druckregler könnte ebenfalls ein Grund sein.
- Höre beim Einschalten der Zündung genau hin: Läuft die Vorförderpumpe gleichmäßig?
- Steuergerät (ECU):
- Ein sporadisches Kommunikationsproblem oder eine fehlerhafte Ansteuerung durch die ECU könnte die Ursache sein. Prüfe die Steckverbindungen der ECU auf Korrosion oder lose Pins.
- Falls möglich, lasse das Steuergerät auf Softwarefehler oder Inkompatibilitäten prüfen.
- Sensoren und Multiplex:
- Der Austausch des Luftmassenmessers war eine gute Maßnahme, aber prüfe auch die Verbindung zu anderen Sensoren wie Kurbelwellen- und Nockenwellensensor. Ein defekter Kurbelwellensensor führt typischerweise zum Absterben und nicht Anspringen.
- Der Multiplexfehler könnte auf ein Problem mit der Bordelektronik oder dem CAN-Bus hinweisen. Hier ist es wichtig, alle beteiligten Steuergeräte auszulesen und zu prüfen.
Konkrete Schritte:
- Relais "A" testen:
- Ersetze das Relais testweise.
- Prüfe die Steuerleitung und die Stromversorgung des Relais mit einem Multimeter.
- Wegfahrsperre:
- Teste mit einem Zweitschlüssel.
- Prüfe, ob das Wegfahrsignal korrekt übertragen wird (Werkstatt kann dies auslesen).
- Sensoren prüfen:
- Lass Kurbelwellen- und Nockenwellensensor mit einem Oszilloskop überprüfen, insbesondere bei kaltem Motor.
- Massepunkte:
- Reinige und prüfe die Massepunkte im Motorraum. Besonders die Masseverbindungen an der Batterie und am Motorblock sind oft Problemstellen.
- Diagnose erweitern:
- Lies die Steuergeräte mit einem Renault-kompatiblen Diagnosegerät (z. B. Clip) aus.
- Achte auf Spannungsabfälle während des Startvorgangs.
- Dieselsystem:
- Überprüfe den Dieselfilter und die Vorförderpumpe auf Verschmutzungen oder unregelmäßigen Betrieb.
- Prüfe den Hochdruckbereich auf Undichtigkeiten.
Falls die Schritte keine Verbesserung bringen, könnte es sinnvoll sein, das Steuergerät und die Relaissteuerung intensiver zu prüfen oder einen Fachmann hinzuzuziehen. Gruß Micha.
-
vielen dank, michi, für diese ausführliche antwort. den dieselfilter hat eine werkstatt getauscht, das war die erste idee bei diesem fehlerbild und die kostengünstigste, wie der werkstattmeister meinte. den raildruckregler (ich meine dieses ventil, das an die hochdruckpumpe angeflanscht ist) hatte ich selbst ausgebaut und 12v spannung angelegt. so wie in vielen youtube - prüfanleitungen ersichtlich, hatte ich mir beim anlegen von 12v ein sattes klacken erwartet. als nichts klackte, sondern es beim spannungsanlegen am kontakt nur britzelte (stromaufnahme 4.5A), bestellte ich ein neues ventil und prufte dieses in ausgebautem zustand. leider klackte auch das fabriksneue ventil nicht😄, sondern britzelte beim spannungsanlegen, sodass ich dann wieder das alte verbaut habe. das relais "A" habe ich bereits mit anderen baugleichen vertauscht. wundern tue ich mich über die regelmäßigkeit des fehlers, denn tatächlich ist bei einem erststart immer alles gleich: zündung ein (alles leuchtet außer vorglühen), 30sekunden warten, dann leuchtet die vorglühlampe (und er glüht auch, das sehe ich am dunklerwerden der innenbeleuchtung), schlüssel umdrehen (springt sofort an), nach 10sekunden stirbt ab, jetzt springt sofort wieder an und stirbt wieder ab nach 10sekunden (bei diesem 3. starten stirbt er nicht immer ab), und wenn ich jetzt losfahre lauft er vielleicht zwei, drei stunden durch. die vorförderpumpe, wenn sie läuft, läuft gleichmäßig. und er stirbt auch nicht ab, weil plötzlich die vorförderpumpe keinen diesel mehr zu fördern vermag (weil zb der filter verstopft wäre), sondern weil relais A abfällt und so keine spannung mehr zur forderanlage gelangt. das alles ist immer gleich, kein wackelkontakt oder so. was wäre eigentlich, wenn ich die kontakte, die normalerweise die relaismechanik schaltet, wenn ich die versuchsweise mit einem schalter schalten würde, also ein angezogened relais simulieren würde?
-
ach ja, relais A wird handwarm, wärmer als alle anderen baugleichen im sicherungskasten ...
-
Deine neuen Informationen sind sehr hilfreich, um das Problem weiter einzugrenzen. Es scheint, dass die Stromversorgung des Relais "A" (und damit der Einspritzanlage und anderer relevanter Systeme) eine zentrale Rolle spielt. Hier sind meine Gedanken zu deinen Beobachtungen und deiner Idee mit dem Schalter:
Beobachtungen:
- Raildruckregelventil:
- Dass weder das alte noch das neue Ventil ein „Klacken“ von sich geben, ist ungewöhnlich, aber nicht unbedingt ein Fehler. Einige dieser Ventile erzeugen kein akustisch wahrnehmbares Klacken, wenn sie angesteuert werden.
- Wichtig ist die Funktion: Wenn das Ventil beim Betrieb nicht korrekt öffnet oder schließt, könnte es den Raildruck destabilisieren. Die Stromaufnahme von 4,5 A klingt normal für diese Art von Ventil.
- Relais "A":
- Es fällt auf, dass das Relais "A" die Spannungsversorgung der gesamten Förderanlage abschaltet, und das immer nach einem reproduzierbaren Muster. Dies deutet darauf hin, dass das Relais selbst vermutlich in Ordnung ist, aber von einer anderen Stelle gezielt deaktiviert wird.
- Mögliche Ursachen könnten sein:
- Ein fehlerhaftes Signal vom Motorsteuergerät (ECU).
- Ein Überlastschutz (z. B. wegen eines Kurzschlusses).
- Ein Signal von der Wegfahrsperre oder einem anderen Steuergerät.
- Regelmäßigkeit des Problems:
- Die Konstanz des Fehlerbildes spricht gegen Wackelkontakte und eher für ein systematisches Problem, wie eine fehlerhafte Logik in einem Steuergerät oder ein Sensor, der falsche Signale liefert.
- Vorübergehendes Überbrücken des Relais:
- Deine Idee, das Relais mechanisch zu überbrücken, ist sinnvoll, aber birgt Risiken. Das Relais könnte absichtlich vom Steuergerät deaktiviert werden, z. B. um eine Beschädigung zu verhindern. Wenn du das Relais überbrückst, um es „dauerhaft einzuschalten“, könntest du den Schutzmechanismus umgehen.
Vorgehen mit der Relaisüberbrückung:
Du kannst einen Test durchführen, um zu sehen, ob das Problem tatsächlich mit der Steuerung des Relais zu tun hat. Dabei solltest du aber vorsichtig vorgehen:
- Manuelle Überbrückung:
- Überbrücke die Kontakte des Relais "A" mit einem Schalter, der die Verbindung manuell herstellt und trennt.
- Stelle sicher, dass du den Stromkreis mit einer Sicherung absicherst, um bei einem Fehler Kurzschlüsse zu vermeiden.
- Lass die Zündung eingeschaltet und starte den Motor mit dem Schalter im „an“-Zustand.
- Beobachtung:
- Wenn der Motor mit überbrücktem Relais durchläuft, liegt das Problem in der Steuerung des Relais. Das könnte die ECU, die Wegfahrsperre oder ein anderes Signal sein.
- Wenn der Motor dennoch abstirbt, liegt das Problem möglicherweise tiefer, z. B. im Raildruck, der Dieselversorgung oder einem anderen Sensor.
- Langzeitbetrieb vermeiden:
- Diese Methode sollte nur für Tests verwendet werden. Ein dauerhafter Betrieb mit überbrücktem Relais könnte Schäden verursachen, wenn das Steuergerät versucht, das Relais absichtlich abzuschalten.
Nächste Schritte:
- Diagnose der Relaissteuerung:
- Prüfe die Signalleitung des Relais (die Spule), um zu sehen, ob sie ein korrektes „Einschalt“-Signal erhält. Ein Multimeter oder eine Prüflampe kann hier helfen.
- Wenn das Signal vom Steuergerät kommt und ausfällt, sollte das Steuergerät erneut ausgelesen werden.
- Wegfahrsperre prüfen:
- Auch wenn der Fehler nicht mehr im Speicher ist, könnte die Wegfahrsperre das Relais "A" beeinflussen. Das Verhalten des Systems bei „Zündung an“ deutet auf einen solchen Zusammenhang hin.
- ECU und CAN-Bus:
- Falls du Zugang zu einem Renault Clip-Diagnosegerät oder einem anderen geeigneten Tool hast, überprüfe die Live-Daten der ECU während des Problems.
- Achte besonders auf Raildruck, Spannungsversorgung und Fehlersignale.
- Raildruckregelventil:
- Falls der Raildruck während des Betriebs instabil ist, könnte das Ventil trotz funktionierender Stromaufnahme nicht korrekt arbeiten. Hier kann ein Druckprüfgerät helfen, den Raildruck während des Motorlaufs zu überwachen.
Deine systematische Vorgehensweise und die detaillierte Beobachtung helfen definitiv, die Ursache einzugrenzen. Wenn du die Relaisüberbrückung testest, könnte das entscheidende Hinweise geben, ob das Problem elektrisch oder mechanisch ist. Bleib vorsichtig, und lass mich wissen, wie es weitergeht! Gruß Micha.
- Raildruckregelventil:
-
hallo, micha! ich bin kein mechaniker oder techniker, hobbyelektroniker bestenfalls. gefühlsmäßig würde ich sagen, die ecu braucht die 30s wartezeit bis zum durchschalten von Relais A zur "entscheidungsfindung", weil irgendein sensor unplausible signale sendet. an welchen sensoren denkst du als erstes, die bereits OHNE motorlauf im stande sind, unverständliche signale zu senden? ich hätte geplant, alle sensoren in einem schwung einzukaufen (raildrucksensor, nockenwellensensor, ot - geber, ladedrucksensor, fällt dir noch ein relevanter ein?), kosten zusammen etwa 80.-, in der reihenfolge ihrer relevanz für den fehler zu tauschen und die übrig gebliebenen wieder zu retournieren ...
-
ach ja, was mir noch einfällt: dieser fehler df066, ich habe ihn schon mehrmals ausgelesen und gelöscht (mit einem "launch" - gerät), der fehler war nicht im untermenü "einspritzung" hinterlegt, sondern im untermenü "abs", zusammen mit dem df152 (155) - fehler. das einspritzungsmenu ist stets fehlerfrei.
-
hallo, micha! ich bin kein mechaniker oder techniker, hobbyelektroniker bestenfalls. gefühlsmäßig würde ich sagen, die ecu braucht die 30s wartezeit bis zum durchschalten von Relais A zur "entscheidungsfindung", weil irgendein sensor unplausible signale sendet. an welchen sensoren denkst du als erstes, die bereits OHNE motorlauf im stande sind, unverständliche signale zu senden? ich hätte geplant, alle sensoren in einem schwung einzukaufen (raildrucksensor, nockenwellensensor, ot - geber, ladedrucksensor, fällt dir noch ein relevanter ein?), kosten zusammen etwa 80.-, in der reihenfolge ihrer relevanz für den fehler zu tauschen und die übrig gebliebenen wieder zu retournieren ...
da bin ich gespannt ob es dann funktioniert, viel Erfolg und berichte bitte.
Jetzt mitmachen!
Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!