Ruckeln zwischen 2000 und 3000 Umdrehungen

  • Hallo ihr Lieben :),
    Ich habe ein Problem mit meinem Renault scenic 2 1,6 16v 113PS. Schlüsselnummern 3333/006
    Wie oben beschrieben ruckelt er zwischen 2000 und 3000 Umdrehungen. Ziemlich starke Leistungseinbußen, was mir schon fast zum Verhängnis wurde. Alles unter 2000 und über 3000 ist wunderbar.
    Gewechselt wurden bisher Zahnriemen inkl. Nockenwellenrad. Zündspulen, Zündkerzen, Einspritzdüsen.
    Drosselklappe wurde ausgebaut und gesäubert.
    Werkstätten finden den Fehler nicht, weil kein Fehler abgelegt ist.
    Könnt ihr mir bitte weiter helfen? Es ist echt zum verzweifeln. :(

  • Ja, schöner Mist, weil es dafür mehrere Ursachen geben kann.
    bevor ich hier eine Checkliste einfüge die sich grundsätzlich mit Motorruckeln befasst, mag ich hier speziell zu Deinem Posting etwas sagen.
    Mit Schlüsselnummern kann ich selbst nicht viel anfangen. Die Tücke steckt im Detail und da helfen mir KOMPLETTE Motoprnummern weiter. Aber aus Deinem Posting kann ich entnehmen, dass Dein Wagen eine Nockenwellenverstellung hat und das ist hier wichtig.
    - Zu dieser Nockenwellenverstellung gehört das Magnetventil, welches sich über dem Öldeckel befindet. Dieses herausschrauben, reinigen und wieder einsetzen.
    - Keine Arbeit ist es den "MAP-Sensor" mit etwas Bremsenreiniger zu reinigen, die Dichtung ganz leicht mit Vaseline einfetten und wieder einsetzen
    - Drehzahlpositionsgeber herausschrauben, reinigen (können Metallspäne dranhängen), Kabel auf "durchscheuern" untersuchen und wieder einsetzen
    - Wegen der Nockenwellenverstellung immer frühzeitig einen Ölwechsel vornehmen und selbst Billigöl wäre OK aber 5W40 und nicht 10W40. Die Siebe der Nockenwellenverstellung siffen so nicht so schnell zu.


    So, und nun die Checkliste, aber bitte nicht erschrecken, denn ich habe die mir bekannten Eventualitäten aufgeführt. Ich selbst bin alles andere als ein Profi, sondern lese mich immer dadurch und erstelle mir für meine Probleme auch eine Checkliste um systematisch vorzugehen.


    So, nachfolgend die Checkliste, die ich aus den Informationen
    eines Forums zusammengetragen und im Rahmen meiner Reparatur
    aktualisiert habe. Es ist nicht mein Wissen.


    Nockenwellenverstellung und das damit verbundenen Magnetventil sind
    nicht bei allen Motorvarianten vorhanen. K4M-730 und 761haben eine
    Nockenwellenverstellung und z.B. der K4M-856 hat diese nicht!!
    Am einfachsten erkennt man dieses am Magnetventil vor oder unter dem MAP-Sensor (zwischen Öleinfüllstutzen und MAP-Sensor).
    Vorab kann ich sagen, dass sich das Reinigen meiner Drosselklappe auf
    lange Sicht hin mit Sicherheit gelohnt hat, sich vielleicht auf die
    Lösung meiner Standgasprobleme ausgewirkt hat. Definitiv war die
    Einspritzdüse von Zyl. 4 defekt.



    Fehlermeldung und Motor stottert



    Symptome können wie folgt aussehen, müssen aber nicht alle in Summe zutreffen:
    Motor stottert, zieht nicht mehr und es riecht nach Benzin
    Auto kann sogar an der Ampel ausgehen
    ASR / ESP Meldung und Einspritzung kontrollieren wurden angezeigt.
    Schraubenschlüssel leuchtet
    Die Drehzahl nimmt immer mehr ab bis der Wagen unter einem Schütteln ausgeht und es wieder nach Benzin riecht.



    Versiffter Kraftstoffilter siollte ausgeschlossen werden.



    1. Kontrollieren, dass sich kein Öl im Kühlwasser befindet.
    2. Auslesen des Fehlerspeichers, weil er evtl. aussagt, dass
    Einspritzdüse Nr.X kein Signal sendet (Dann ist sie meist defekt, bei
    einem User war es die Steckverbindung.)
    2. Saugrohrdrucksensor (MAP-Sensor) Stecker entfernen, warten und wieder
    draufstecken, soll evtl. etwas bringen?? Den Sensor beherzt
    herausziehen und mit etwas Bremsenreiniger säubern, wieder einsetzen.
    2. Oftmals hilft der Austausch von Zündspulen, einhergehend mit neuen Zündkerzen.
    3. 5W40 kann bei Motoren mit Phasenverstellern, also
    Nockenwellenverstellern, tatsächlich Wunder wirken, hätte ich nie
    gedacht (hat Einfluß auf Sensoren etc.)
    4. Kompressionstest (evtl. Ventil beschädigt)



    Nachdem die beiden oberen Punkte erledigt sind:
    Erfolgreiche Lösung eines Forumkollegen:
    „Saugrohrdrucksensor und Drosselklappe sind getauscht.
    Drosselklappe von VDO (Neuteil) = 100€
    Sensor von ERA = 30€
    Einbau selber gemacht.“



    5. Ich denke, dass man die Klappe auch reinigen kann abgesetztes Öl),
    sie muss genau wie beim Einbau einer neuen Drosselklappe, bei Entfernen
    des Steckers wieder angelernt werden. Das Reinigen bei mir hat sich zu
    mind. auf lange Sicht hin gelohnt. Ärger werde ich jetzt mit der
    Drosselklappe nicht mehr haben dürfen.



    6. Springt er an, wenn man den Schlauch von dem Drosselklappengehäuse
    trennt, (Tankentlüftungsventil (Rückführung)). Ventil aber schon
    gewechselt. Beim User sprang er an.



    8. OT-Geber (die Späne entfernen), Hatte kaum Verschutzungen drauf, bei manchem User sah es wohl anders aus.
    9. Das Magnetventil zum Nockenwellenversteller ausbauen und reinigen. Im Ventil sind feine Filter o. Siebe eingesetzt.
    10. Nockenwellensteller oder auch Phasensteller (Nockenwellenrad der
    Einlassnockenwelle) austauschen, Anleitungen im Forum). Das hat das
    Auswechseln des Zahmriemens zu Folge.
    13. Undichtigkeit an der Ansaugkrümmerdichtung
    14. Lamdasonde (vordere oder hintere) defekt bzw. Kabel oder
    Steckverbindungen fehlerhaft, L1 - regelt das Gemisch, L2 –
    Abgasrückführung
    15. Defekte Kühlmitteltemperaturfühler können dazu führen, dass das
    Steuergerät Fehlinformationen erhält und beispielsweise "glaubt", der
    Motor wäre noch nicht betriebswarm.
    16. Ansaugtemperaturgeber: Funktion oder Masseschluss auf der Leitung des Ansaugtemperatursensors?
    18. Gibt es noch mehr Temperatursensoren?
    19. Wenn die Zündkerzen schwarz sind, also das Gemisch zu fett (Abgase
    können in diesem Fall auch nach Benzin riechen) : Bei E85 gibt die
    Elektronik von Anfang an das KS-Luft-Gemisch und die Einspritzmenge vor.
    Mein Vorschlag wäre die Einspritzsteuerung zu prüfen.
    20. Ob es per OBD-Protokoll nachvollziehbar ist?
    22. Schaden am Kat nicht ausgeschlossen



    Die Sonden an sich, hat temperaturabhängige Widerstandswerte.... kann
    man ergo schlecht messen, zumindest nicht mit Hobbyschraubermitteln.
    Aber L1 und L2-Werte sind OBD-mäßig erfasst, so kommt man der Sache dann schon näher.
    Vllt. hilft der Link:
    Bosch-Lambdatest


    Viel Glück
    Markus

  • Mahlzeit,
    tritt der Fehler IMMER auf?
    Wurden die Zündkabel mal gecheckt?

    Mahlzeit :),
    ja der Fehler tritt leider immer auf. Allerdings hat der Wagen Zündspulen, welche schon alle getauscht wurden. Aber danke für deine Idee :).


    Vielen Dank für diesen sehr Aufschlussreichen Text. An den MAP-Sensor hab ich noch gar nicht gedacht. Das werde ich wohl gleich als erstes mal in Angriff nehmen.
    Mir fehlt dann nur der Schluss darauf, warum es nur zwischen den Drehzahlen passiert und bei allem anderen gut ist.

  • Alles erschliesst sich mir auch nicht immer. Warum es beispielsweise etwas bringen soll einfach nur den Stecker vom Sensor zu ziehen und später wieder auf zu stecken. Keine Ahnung. Aber in der Checkliste stehen einige Dinge, die so gut wie keinen Arbeitsaufwand darstellen und die habe ich abgearbeitet.
    Meine Drosselklappe befindet sich hinter dem Motor und nicht seitlich. Der Aufwand war schon etwas größer. Da mein Wagen 145000km gelaufen hat und ich ihn wohl noch etwas fahren werde, hat sich das Reinigen derselben wenigstens auf lange Sicht gelohnt.
    Der Drehzahlpositionsgeber auf der Fahrerseite ist ebenfalls schlecht erreichbar. Ein kleiner Schweißerspiegel war mein Assistent ;-). Alles andere war recht einfach.


    Achja, sobald Deine MIL (Motorkontrolleuchte) leuchtete, sind in Deinem Fehlerspeicher die Fehler fest gespeichert. Das Steuergerät arbeitet ersteinmal mit dieser Fehlermeldung weiter und würde, falls Du den Fehlerspeicher nicht löschst, mit den fehlerhaften Werten weiter "steuern" und erst sehr langsam Ddie erfolgte Reparatur "bemerken". Es kann also sein, dass Du den Fehler behoben hast und der Probelauf ein Scheitern vermuten lässt. Bei der Zündspule war das nicht so dramatisch, bei der Einspritzdüse hatte ich nach erfolgreicher Reparatur einen Ziegenbock aus der Werkstatt gefahren..., nach 20km hatte ich nur noch Beschleunigungslöcher, nun fährt er wieder fein, aber nach Löschung des Speiches wird es noch besser!!


    Vielleicht postest Du nach Erfolg Deine Erfahrungen mit Lösung.


    VG
    Markus

  • Moin Moin :),


    ich habe das Problem nun gefunden und den Fehler mit ein bisschen Gefrickel auch behoben.


    Problem war ein Kabel bzw. Pin am Steuergerät, welcher wohl von Anfang an zu tief eingelötet war. Dadurch enstand zwischen Stecker und Pin (meiner Meinung nach) Hitze und das hat den Stecker ect. zum schmelzen gebracht. Darauf folgend, sind im Plastikstecker die Plastikbrücken zu den anderen Pins geschmolzen und haben Kontakt zu anderen Kabeln hergestellt. Beim Rückwärstgang einlegen, ist das Auto sogar ausgegangen und lies sich dann nicht mehr starten.



    Kabel welches den Stromfluss zur Benzin- Angeschmokter Kontakt, der zu tief sitzt Geschmolzener Stecker Fehlendes Platsik, somit Kontakt zu anderen Kabeln
    Pumpe herstellt


    Leider habe ich vergessen vom offenen Steuergerät ein Foto zu machen.
    Jedenfalls ist jeder Pin im Steuergerät einzeln eingelötet. Den betreffenden hab ich quasi von hinten mit Lötkolben ausgelötet, gesäubert und wieder auf die richtige Höhe eingelötet.
    Da Renault allerdings solche Stecker nicht einzeln anbietet und ich auch leider keine gefunden habe, habe ich das Kabel direkt auf den Pin gelötet.
    Alles wieder zusammengebaut und Tadaaaaaaa er springt sofort an, hat kein Ruckeln mehr bei bestimmten Drehzahlen und geht auch nicht aus beim Rückwärtsgang einlegen :)

  • Basti

    Hat das Thema geschlossen.

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